Kreative Photographie – Teil 3: Belichtungszeit

Belichtungszeit

Jede Kamera bietet uns verschiedene Belichtungszeiten, die meisten fangen bei 30 Sekunden an und gehen auf eine kürzeste Belichtungszeit von 1/2000 bis 1/8000 Sekunde. Faustregel: Je länger Licht auf den Sensor fällt, desto heller wird das Bild, allerdings werden auch die Bewegungen verwaschener mit steigender Belichtungszeit und die Gefahr von Verwacklungen steigt.

Durch die Verdopplung der Belichtungszeit erhöht man den Lichteinfall um einen Blendenwert. Üblicherweise kann man bei modernen Kameras die Belichtungszeit in 1/3 Blendenschritten steuern.

Faustregel für verwacklungsfreies und scharfes Fotografieren aus der freien Hand: Die Belichtungszeit sollte höchstens dem Kehrwert der Brennweite betragen, also bei einem 50mm-Objektiv 1/60 Sekunde, bei 35mm sind wir großzügig mit 1/30 Sekunde. Kritischer wird‘s im Telebereich: Bei 200mm Brennweite sollte man frei Hand höchstens mit 1/200 Sekunde fotografieren.

Hat die Kamera oder das Objektiv einen Bildstabilisator kann man das natürlich etwas laxer sehen, allerdings muß man hier experimentieren und scharfes Augenmerk auf die erzielte Qualität legen.

Durch eine längere Belichtungszeit kann man Bewegung dynamisch darstellen, mit sehr kurzen Belichtungszeiten Bewegungen einfrieren.

läßt ungewollte Bewegungsunschärfe entstehen.
Eine zu lange Belichtungszeit läßt ungewollte Bewegungsunschärfe entstehen.
Eine gewollte Langzeitbelichtung kann aber auch helfen, eine Bewegung dynamisch darzustellen. Eingefroren würde der Wasserfall langweilig und und unrealistisch wirken.
Eine gewollte Langzeitbelichtung kann aber auch helfen, eine Bewegung dynamisch darzustellen.
Eingefroren würde der Wasserfall langweilig und und unrealistisch wirken.

Wichtig zu wissen: Mit Verdoppelung der Belichtungszeit (1 Blendenstufe) verdoppelt man die einfallende Lichtmenge und verviertfacht somit die Bildhelligkeit..

Einen Vergleich kann man mit einem Eimer unter einem Wasserhahn ziehen, wenn man annimmt, daß das Wasser der Lichtmenge und der Eimer dem Sensor entspricht. Drehe ich den Wasserhahn nur kurz auf, so hab ich wenig Wasser (Licht) im Eimer, dreh ich den Wasserhahn länger auf, habe ich mehr Wasser im Eimer.

Mit der Belichtungszeit lässt sich am besten der Grad der Bewegungsunschärfe regeln: Je kürzer die Belichtungszeit, desto schärfer das bewegte Objekt, das abgelichtet wird.